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Spätestens nach der Klatsche gegen die Houston Texans dürfte die Saison 2024 für die Dallas Cowboys in der NFL gelaufen sein. Die Vorkommnisse vom Montagabend waren dabei Sinnbild für den bisherigen Saisonverlauf eines Franchise auf dem absteigenden Ast. Ein Kommentar.

Dass man im Monday Night Game von Woche 11 aufgrund der aktuellen Umstände - allen voran das vorzeitige Saison-Aus von Quarterback Dak Prescott - nicht unbedingt von einem hohen Sieg der Cowboys über die Texans ausgehen durfte, war vermutlich allen klar. Auch war abzusehen, dass es mit 10:34 am Ende deutlich wurde. Und dennoch passierten an jenem Abend in Arlington/Texas Dinge, die einfach perfekt ins Bild passen, das die Cowboys in diesem ganzen Jahr abgeben. 

Mehr als zwei Stunden vor dem Spiel schon krachte ein Metallteil vom "Himmel" , als man versuchte, erstmals seit zwei Jahren wieder das Dach des AT&T Stadiums für ein Heimspiel der Cowboys zu öffnen. Niemand wurde verletzt, doch ein Zeichen dürfte das schon gewesen sein - besonders, wenn man bedenkt, dass schon vor gut zwei Wochen die Tore hinter den Endzonen beim Spiel gegen die Eagles hakten. 

Als das Spiel dann begann, verschwendeten die Cowboys keine Zeit, sich selbst in den Fuß zu schießen. Nach dem schnellen Touchdown-Drive der Texans zu Beginn beschloss Head Coach Mike McCarthy von innerhalb der eigenen Hälfte und innerhalb der ersten fünf Minuten (!) einen Fake-Punt zu spielen. Der Versuch misslang und die Texans machten nichts daraus, doch es war schon der zweite gescheiterte Fake-Punt in den vergangenen drei Wochen für Dallas. So sieht echte Verzweiflung aus!

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Im Anschluss leistete sich Texans-QB C.J. Stroud eine Interception, die aber auch nicht ins Gewicht fiel, weil Cooper Rush seinerseits einen offenen Receiver deutlich verfehlte und nur Derek Stingley auf der anderen Seite fand. Kurz darauf lief Joe Mixon zu seinem zweiten Touchdown des Spiels. Und wie! In bester Primetime-Sanders-Manier "high-steppte" er in die Endzone. Und zwar von der 1-Yard-Linie! Um die Demütigung perfekt zu machen, hätte er nur noch bis zur Mittellinie laufen und auf dem Star-Logo feiern müssen. 

In der Folge setzte der sonst so zuverlässige Kicker Brandon Aubrey auch noch einen 40-Yard-Field-Goal-Versuch an den rechten Upright und die Krönung war schließlich der Fumble-Return-Touchdown von Derek Barnett in einer Szene, in der sowohl Rush nach Strip-Sack als auch Left Tackle Tyler Guyton je einen Fumble verloren - ein Doppel-Fumble also, der zu einem gegnerischen Touchdown führte.

Nimmt man all das zusammen und erinnert sich an die jüngsten Tiraden, die sich Teambesitzer Jerry Jones mit Radioleuten und auf Nachfrage zu Vorhängen am Stadion leistete, dann passte alles perfekt ins Bild. Die Cowboys sind am Ende, sie sind verzweifelt und sie gehen nicht sonderlich souverän mit der Situation um.

Vielmehr leisten sich sich abenteuerliche Fehler, sind weit davon entfernt, wenigstens grundsoliden Football zu spielen und zumindest grundlegend eine Chance in einer sehr ausgeglichenen Liga zu haben. Und zu allem Überfluss werden sie nun vor heimischer Kulisse, wo sie in dieser Saison noch sieglos sind (0-5), zuweilen auch noch vorgeführt. Niemand scheint mehr großen Respekt vor diesem Team zu haben.

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Daher ist es sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Teambesitzer Jerry Jones die Reißleine zieht. Der Jerry Jones, den man hauptverantwortlich für diese Saison machen muss mit seiner Inaktivität in der Offseason und den deplatzierten - und am Ende erfolglosen - Machtspielen in den Verhandlungen mit Prescott und CeeDee Lamb.

Jener wird McCarthy zwar sicher nicht innerhalb dieser Saison entlassen, das ist einfach nicht sein Stil. Aber nach der Saison wird es für die "Lame Duck" auch keine Verlängerung geben. Spätestens dann stellt sich die Frage, wer sich diesen Zirkus in Zukunft antun wird. Und ob Jones dann mal wieder daran arbeitet, das Team zu verbessern, anstatt auf seinen Händen zu sitzen und dabei zuzusehen, wie ein bis hierhin erfolgreiches Team (drei 12-5-Saisons in Serie) langsam aber sicher auseinanderbricht.