Am Donnerstagabend gastierte die Premier League Darts im schottischen Aberdeen. Durch einen 9-Darter von Gerwyn Price und ein irres Spiel zwischen Luke Littler und Luke Humphries rückte der Tagessieg von Nathan Aspinall beim 15. Spieltag der Einladungsserie beinahe in den Hintergrund.
Im Viertelfinale schaltete Aspinall zunächst Michael van Gerwen aus, der als Fünfter in der Premier-Leaue-Tabelle droht, das große Finalturnier der besten vier am 29. Mai in der O2 Arena zu verpassen. Seine hervorragende Form unterstrich "The Asp" am Donnerstag mit zwei 6:1-Siegen im Halbfinale (gegen Stephen Bunting) und im Endspiel gegen Chris Dobey.
Mit seinem zweiten Tagessieg sprang der 33-Jährige in der Gesamtwertung an van Gerwen vorbei auf Rang vier. Mit vier Punkten Vorsprung auf den Niederländer geht Aspinall nun in den letzten Spieltag, der in der kommenden Woche in Sheffield steigt. Dort treffen die beiden Kontrahenten im zweiten Viertelfinale direkt aufeinander.
Bereits für den Finalabend in London qualifiziert ist Gerwyn Price. Der Waliser scheiterte zwar an Auftaktgegner Bunting, sorgte mit einem 9-Darter zum zwischenzeitlichen 4:5 aber für Ekstase in der ausverkauften P&J Live-Halle. Mit zwei perfekten Aufnahmen stellte sich der "Ice Man" 141 Punkte Rest.
Price wählte mit seinem siebten Dart anschließend den eher ungewöhnlichen Weg über die T19, bevor er seine zwei letzten Darts in der T20 und D12 versenkte. In Aberdeen gab es anschließend kein Halten mehr, die TV-Kameras zeigten, wie zahlreiche Becher durch die Luft flogen. In der schottischen Stadt hatte zuletzt Phil Taylor 2012 ein Leg in neun Darts beendet. Entsprechend groß war der Jubel bei den Fans.
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Für Price war es der bereits zweite 9-Darter in der laufenden Saison der Premier League. Insgesamt zauberte der 40-Jährige bereits fünf perfekte Legs im Einladungsturnier an das Oche. Für den Weltmeister von 2021 war es zudem der siebte 9-Darter in seiner Karriere auf der TV-Bühne.
Für das größte Highlight des Abends sorgte dann jedoch das abschließende Viertelfinale zwischen Luke Littler und Luke Humphries. Die Nummer eins und zwei der Welt lieferten sich eine spannende Partie: "Cool Hand Luke" begeisterte mit einem Average von über 110 Punkten, musste dennoch bereits nach der Auftaktpartie die Segel streichen.
Der Grund: Littler legte noch einen obendrauf und sorgte mit einem Average von über 115 Punkten, zwei 100+-Finishes und einer Doppelquote von 75 Prozent für Staunen bei Zuschauern und Experten. "Ich habe genug. Das ist ein absoluter Witz. Das ist lächerlich. Sogar sie finden es lustig. Sogar sie können nicht glauben, was sie tun", war auch "Sky Sport"-Experte Wayne Mardle fassungslos.
Das Aufeinandertreffen der wohl besten zwei Spieler der Welt, das Littler am Ende mit 6:3 für sich entschied, sei "unglaublich und außergewöhnlich" gewesen, so der 52-Jährige. Auch TV-Kollegin und Ex-Spielerin Laura Turner gingen die Superlative aus.
"Es kommt nicht oft vor, dass man nach einem Spiel sprachlos ist. Das war eine absolute Meisterleistung. Ich glaube, ich muss mich erst einmal hinlegen", schwärmte die Engländerin und bilanzierte: "Ich hatte das Gefühl, dass dies einer der besten Abende in der Premier League war."