Luke Littler interagierte am vergangenen Spieltag der Premier League Darts mit den Fans. Ein ehemaliger Spieler meint: Die Zuschauer sollten das zu schätzen wissen.
Luke Littler machte am 14. Spieltag der Premier League Darts am letzten Donnerstag in seinem Viertelfinal-Duell mit Nathan Aspinall (6:4) eine weinende Geste in Richtung der anwesenden Fans, nachdem diese auf das vorausgegangene "Double-Trouble" teilweise höhnisch reagiert hatten.
Colin Lloyd sieht die nicht ganz ernst gemeinte Reaktion des amtierenden Darts-Weltmeisters grundsätzlich positiv.
"Die Leute haben in den letzten Jahren, oder zumindest in den letzten Monaten, gesagt, dass das Spiel nicht mehr viele Charaktere hat", sagte der ehemalige Weltranglistenerste gegenüber dem britischen Portal "talksport". Seiner Einschätzung nach würde sich Littler zu "einer Art Charakter" entwickeln, meinte Lloyd.
"Ich glaube, er ist jemand, der oben [auf die Bühne] hingeht und auf seine eigene Art und Weise seinem Business nachgeht, und es ist ihm einfach egal. Es ist ihm egal, dass sie ihn ausbuhen oder versuchen, etwas mit ihm zu machen. Er zuckt einfach mit den Schultern", attestierte der ehemalige Darts-Profi dem Youngster eine große mentale Stärke.
Die Darts-Fans sollten die Interaktionen "zu schätzen wissen", so Lloyd. Der World-Matchplay-Champion von 2005 ordnete gleichzeitig allerdings ein, dass solche Aktionen auf der Bühne auch in die falsche Richtung gehen könnten.
"Aber hören Sie, im Moment reitet er seit 18 Monaten auf einer Welle, und es sieht so aus, als würde diese Welle weitergehen", zeigte der Darts-Experte Verständnis für Littler.
"Ich habe aber das Gefühl, dass er ein bisschen diese Anderson-Gene in sich hat. Er braucht eine gewisse Grundaggressivität, um besser und fokussierter zu werfen", vermutete zuletzt schon Ex-Profi Robert Marijanovic bei "Sport1" bezüglich Littler .