Die Minnesota Timberwolves setzten sich in einem hart umkämpften Spiel 3 gegen die Golden State Warriors durch. Auf beiden Seiten stachen je zwei Spieler heraus.
Die Boston Celtics dominierten die erste Hälfte der Serie im Madison Square Garden. Am Sieg ließen sie diesmal auch keinen Zweifel aufkommen gegen die New York Knicks, bei denen sich ein Offensivstar offenbar bedeutend verletzte.
Heim | Gast | Serie | |
New York Knicks |
93:115 | Boston Celtics | 2-1 |
Golden State Warriors | 97:102 | Minnesota Timberwolves | 1-2 |
Die Warriors führten bis in die erste Hälfte des vierten Viertels hinein, dann gingen ihnen offensiv die Lösungen aus und die Stars der Wolves trafen die entscheidenden Würfe. Anthony Edwards sorgte für die Vorentscheidung mit einem Dreier aus der Ecke zum 96:89 mit 1:19 Minuten zu spielen, die Vorarbeit leistete Julius Randle.
Die Warriors trafen zwischen 8:50 und 2:58 Minuten zu spielen im Schlussviertel kein einziges Field Goal. "Mit Steph auf dem Parkett sind immer zwei oder drei Spieler auf ihn gerichtet", betonte Jimmy Butler nach dem Spiel: "Wenn er nicht da ist, haben wir keinen Spielraum für Fehler. Wir können uns dann keine Fehlentscheidungen oder Turnover leisten." Butler traf nur 1/7 seiner Feldwürfe im vierten Viertel.
Edwards und Julius Randle verpassten keine Sekunde des Schlussabschnitts, Edwards erzielte 13 seiner 36 Punkte (13/28 FG). Randle traf nur 1/6 aus dem Feld zum Spielbeginn, bevor er aufdrehte für 24 Zähler (10/23 FG), 10 Rebounds, 12 Assists und 3 Steals. Damit machte er sich zum zweiten Spieler im Trikot der Wolves mit einem Triple-Double in den Playoffs nach Kevin Garnett, dem das zwischen 2000 und 2004 dreimal gelang.
Edwards ging mit nur 8 Pünktchen bei 3/12 FG und 1/6 von Downtown in die Halbzeitpause, kam anschließend jedoch deutlich besser in die Partie. Sein drittes Viertel (15 Zähler, 6/10 FG) krönte er mit dem finalen Weckruf an seine Mannschaft und sich selbst.
Beim Rückstand von 62:67 bekam der Antman den Ball zentral hinter der Dreierlinie gegen Kuminga und hatte jede Menge Platz vor sich. Mit einer schnellen Körpertäuschung ließ er den Modellathleten der Warriors ganz alt aussehen und baute auf dem Weg zum Ring jede Menge Dampf auf.
Mit einem Fuß vor der Restricted Area wartete dort jedoch bereits Kevon Looney in guter Position. Das interessierte Edwards in diesem Moment genau so wenig wie die Schwerkraft. Edwards hob ein gutes Stück außerhalb des Halbkreises ab und schien auch nach dem Kontakt mit Looney nur weiter Richtung Hallendecke zu fliegen, bevor er den Ball mit der rechten Hand durch den Ring knallte.
Die Celtics stellten einen Rekord auf für die meisten getroffenen Dreier in der Regular Season, bevor sie in Spiel 1 gegen die Knicks einen Negativrekord mit 45 Fehlwürfen aufstellten. In Spiel 2 wiederholten sie sogar genau ihre miserable Trefferquote von 25 Prozent.
Das brachte die Celtics jedoch offensichtlich nicht dazu, ihren Ansatz vor Spiel 3 zu überdenken. Die Celtics feuerten direkt von Beginn an weiter fleißig aus der Distanz ab. Nur trafen sie diesmal direkt ihre ersten vier Versuche und 6/7 im ersten Viertel, in dem sie mit 36:20 offensiv wie defensiv den Ton angaben für ihren dominanten Sieg. So viele Punkte hatten sie im Startabschnitt noch nicht erzielt in den laufenden Playoffs.
Jayson Tatum (22 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists) und Payton Pritchard (23) trafen je 5 Dreier. Kristaps Porzinigs spielte knapp 19 Minuten als Reservist im Kampf mit den Folgen einer Krankheit, seine 5 Punkte kamen von der Freiwurflinie. Dazu blockte er drei Würfe, beging jedoch auch fünf Fouls.
Die Knicks enttäuschten ihre Fans auf ganzer Linie in einer extrem heiß erwarteten Partie, eine der wichtigsten im Madison Square Garden seit Mitte der 2000er. Sie trafen nur 5/25 von Downtown und gaben ihren Fans nicht einmal Hoffnung auf ein Comeback. Bereits früh im dritten Viertel lagen sie mit 31 Punkten hinten.
Man muss kein meisterlicher Lippenleser sein, um die potenzielle Hiobsbotschaft für die Knicks aus dem Mund von Karl-Anthony Towns erkannt zu haben. "Es ist gebrochen", schien der Big Man zweimal zu jemandem an der Seitenlinie zu sagen.
Die Verletzung schien Towns sich im zweiten Viertel zugezogen zu haben, nach einem Zug zum Korb hielt und schüttelte er sich seine linke Hand. Er blieb im Spiel für insgesamt über 36 Minuten, traf nach der Pause jedoch keinen einzigen seiner sieben Feldwürfe.
"Es ist, was es ist" sagte Towns nach dem Spiel ausweichend. "Lasst euch das von jemand anderem sagen", beantwortete er die Frage vielsagend, ob er sich einem MRT unterziehen werde.
Sollte Towns ausfallen oder weniger eingesetzt werden, wäre Mitchell Robinson der nominelle Kandidat für mehr Minuten als Center. Er schnappte sich in Spiel 3 in knapp 19 Minuten auch stolze 6 Offensivrebounds, wurde von den Celtics jedoch absichtlich an die Freiwurflinie geschickt und scheiterte dort mit 4/12 Treffern. Er traf nur 15 seiner letzten 61 Freiwürfe in den Playoffs (24,6 Prozent).
Ariel Hukporti kam für 2:06 Minuten zum Einsatz gegen die Celtics und machte einen guten Eindruck. Er traf seinen einzigen Wurf und schnappte sich 2 Rebounds. Der Rookie der Knicks hätte sich dennoch sicher einen anderen Spielverlauf gewünscht, auch wenn er dann vermutlich nicht zum Einsatz gekommen wäre.
Isaiah Hartenstein und die Oklahoma City Thunder treffen in der Nacht auf Montag in Spiel 4 auf die Denver Nuggets, die in der Serie mit 2-1 führen.
Spiel 3 kann für Warriors-Fans ermutigend und ernüchternd zugleich sein. Einerseits sah Golden State, gerade in der zweiten Halbzeit, offensiv lange nicht so verloren, hilflos und harmlos aus wie in Spiel 2.
Butler ging mit 33 Punkten (12/26 FG) und 7 Assists voran, Jonathan Kuminga glänzte das zweite Mal in Folge von der Bank kommend, in Spiel 3 markierte er sogar 30 Zähler (11/18 FG). Nur ein paar Situationen hätten anders ausgehen müssen, damit die Serie einen ganz anderen Ausblick darbieten würde.
Andererseits knackten die Warriors trotz dieser zwei starken Individualleistungen nicht einmal die Marke von 100 Punkten. Im vierten Viertel traf Golden State 4/8 Triples (2/2 von Kuminga) und verlor dennoch mit 24:33, weil ihnen innerhalb der Zone kaum noch etwas gelang (3/11 FG) gegen einen überragend verteidigenden Rudy Gobert (13 Rebounds, 4 Blocks).
Chris Finch (Head Coach, Minnesota Timberwolves): "Wir brauchen alles. Wir brauchten alles von Julius, die Huste Plays. Manchmal ist er so stark dabei, Rebounds hinterherzujagen oder so etwas. Wir brauchen das alles."
Jaylen Brown (Boston Celtics): "Du musst uns viermal schlagen. Darauf läuft es hinaus. Nicht zweimal, nicht einmal, nicht dreimal. Du musst vier Spiele gewinnen, deswegen muss noch viel Basketball gespielt werden."
Jalen Brunson (New York Knicks): "Ich glaube nicht, dass wir mit einer gesättigten Einstellung in das Spiel kamen, aber unterbewusst waren wir das mit einer Führung von 2:0. Das ist nicht die Herangehensweise, die wir brauchen."