In der Nacht auf Samstag setzten sich die Denver Nuggets nach fünf Extraminuten mit 113:104 gegen die Oklahoma City Thunder durch. Nikola Jokic und Shai Gilgeous-Alexander wurde die Show von Jamal Murray und Jalen Williams gestohlen.
Einen dringend benötigten Sieg fuhren die Cleveland Cavaliers in der Nacht auf Samstag bei den Indiana Pacers ein. Spiel 3 der Serie wurde von Donovan Mitchell dominiert, während Tyrese Haliburton abtauchte.
Heim | Auswärts | Serie | |
Indiana Pacers | 104:126 | Cleveland Cavaliers | 2-1 |
Denver Nuggets | 113:104 OT | Oklahoma City Thunder | 2-1 |
Gleich im ersten Spiel waren die gastierenden Thunder kurz davor, einen Auswärtssieg aus Denver zu entführen und den Heimvorteil zurückzuerobern. Richtig absetzen konnte sich jedoch keine Mannschaft über den Spielverlauf. Die höchste Führung der Partie hatten die Gäste mit neun Punkten inne.
Im Schlussabschnitt wollten bei keiner Mannschaft die großen Würfe gelingen. Nikola Jokic, Jamal Murray als auch Shai Gilgeous-Alexander auf der anderen Seite verpassten es, ihre Farben in den finalen drei Minuten des letzten Viertels bei teils guten Möglichkeiten in Führung zu bringen. So ging das Spiel beim Stand von 102:102 in die Overtime.
Hier gingen die Nuggets schnell in Führung, während die Thunder über drei Minuten brauchten, um Zählbares auf die Anzeigetafeln zu bringen. Die Nuggets fanden ihr offensives Mojo, bei den Thunder fiel in den letzten fünf Minuten der Partie überhaupt nichts.
Das Duell der beiden MVP-Kandidaten verlief unspektakulär ab. Jokic (8/25 FG) und sein Konterpart SGA (7/22 FG) auf der Gegenseite erlebten wacklige offensive Auftritte. Während die Nuggets dies mit Jamal Murray (27 Punkte) Aaron Gordon (22) sowie Michael Porter Jr. (21) auffangen konnte, war die Ausbeute der Gäste weniger ertragreich.
Unabhängig von den Ergebnissen ist Mitchell nach drei Spielen der beste Spieler der Serie. Bei seinem ersten Gastauftritt in Indianapolis in dieser Serie knackte er zum zweiten Mal in Folge die 40-Punkte-Marke. Mit 48 Prozent von der Dreierlinie (5/13) zeigte er sich nach zuletzt zwei Spielen mit Problemen von Downtown wieder verbessert.
Mitchell zeigte sich bisher unbeeindruckt von der körperlichen Verteidigung von Pacers-Defendern wie Aaron Nesmith oder der Agilität von Andrew Nembhard. Mit seinen unwiderstehlichen Drives in denen er regelmäßig den Ball hoch über den Kopf seines Defenders zieht, um dann abzuschließen, lieferte er in Spiel 3 das eine oder andere schmucke Play.
MIN | PTS | FG | 3FG | REB | AST | TO |
37 | 43 | 14/29 | 5/13 | 9 | 5 | 2 |
Hartensteins Hauptaufgabe in der Serie ist das defensive Matchup mit Jokic, was er in der Zusammenarbeit mit seinen Teamkollegen in Spiel 3 hervorragend löste. Jokic erlebte einen mauen Abend am offensiven Ende, was unter anderem Hartenstein zugeschrieben werden kann.
Dieser beendete Spiel 3 mit einem Double-Double aus 10 Punkten (5/14 FG) und 10 Rebounds. Zudem stopfte er den Statsheet mit 4 Assists, einem Steal sowie einem Block.
In den Spielen 1 und 2 sah Tyrese Haliburton aus wie ein Star, der seine Mannschaft zu Playoff-Siegen tragen kann. Im dritten Aufeinandertreffen zwischen dem Erst- und Viertplatzierten der Eastern Conference tauchte Haliburton gänzlich ab. Er hatte nicht mit Foulproblemen zu kämpfen und stand 30 Minuten auf dem Court.
Einen offensiven Rhythmus fand er jedoch nie. Nur achtmal gab er einen Wurf ab, treffen konnte er nur 2. Er beendete das Spiel zudem ohne Freiwürfe und ohne Rebounds. 3 Ballverluste entgegen 5 Assists ist ein Verhältnis, was für den Point Guard untypisch ist. Der Point Guard wurde von der Defensive der Cavs tatsächlich abgemeldet.
Anders als in den ersten beiden Spielen konnte Haliburton nicht frei nach Gusto schalten und walten, sondern wurde sowohl in der Transition als auch in der Halbfeld-Offense abgemeldet. Er konnte keine eklatanten Durchbrüche zum Korb oder Drive aus den sich ergebenden Missmatches für sich ausnutzen.
Während die ganz großen Namen in ihrer jeweiligen Mannschaft einen durchwachsenen Arbeitstag erlebten, waren Jamal Murray und Jalen Williams in bestechender Form. Letzterer erzielte ein Playoff-Career-High von 32 Punkten, doch der Kanadier aufseiten der Nuggets ging mit dem Sieg in Spiel 3 und einer 2-1-Führung in der Serie nach Hause.
Jamal Murray | Jalen Williams |
27 Punkte | 32 Punkte |
9/19 FG | 11/21 FG |
2/5 3P | 3/7 3P |
8 Assists | 5 Assists |
4 Rebounds | 3 Rebounds |
2 Turnover | 3 Turnover |
Es ist ein schmaler Grat zu behaupten, dass eine Mannschaft Nikola Jokic unter Kontrolle hat. Doch das, was die Thunder-Defensive bisher in drei Spielen gegen den Serben auf das Parkett bringt, verdient seine Anerkennung. Der Abend von Nikola Jokic mit nur 8 Treffern bei 25 Versuchen aus dem Feld, sowie 10 Fahrkarten ohne Treffer von der Dreierlinie sind sicher ein negativer Ausreißer für den Serben.
Doch hinzu kommen für den Joker "lediglich" 6 Assists sowie 8 Turnover. In diesen Bereichen ist ein Kompliment für die Herangehensweise für die Mannschaft von Mark Daigneault angebracht. Sie minimieren den spielgestalterischen Einfluss des MVP-Kandidaten der Nuggets und zwingen ihn zu schweren Abschlüssen, die Jokic in Spiel 3 nicht vollenden konnte.
Über die bisherigen drei Partien kommt Jokic zwar auf 26,3 Punkte, kann jedoch nur 41,4 Prozent seiner Würfe treffen. 20 Protenz von der Dreierlinie bei fast 7 Versuchen pro Spiel sprechen eine ähnlich deutliche Sprache. Außerdem sind 7 Ballverluste pro Partie zwar eine Folge von Jokic hoher Usage im Nuggets-Spiel, aber eine so hohe Anzahl an Ballverlusten sind sicher nicht der Anspruch, den der Big Man an sich selbst hat.
Steve Kerr (Golden State Warriors): "Wir müssen herausfinden, was wir in dieser Serie ohne Steph machen können. Also haben wir vielen Spielern eine Chance gegeben, und einige Jungs haben wirklich einen Schritt nach vorne gemacht."
Jimmy Butler (Golden State Warriors): "Ich glaube die größte Lektion ist, dass wir nicht in einem Loch starten wie heute Nacht. Dann hätte das Spiel etwas anders laufen können."
Julius Randle (Minnesota Timberwolves) nach einer feurigen Ansprache von Chris Finch am Vortag: "Er war ziemlich unglücklich, und hat uns das wissen lassen. Wir waren als Mannschaft sehr motiviert."