Das Komitee des Internationalen Skiverbandes (FIS) hat am Donnerstag im Vorfeld der Olympiasaison eine Reihe von Änderungen beschlossen. Einige sind Folgen des Anzugskandals, der rund um die Weltmeisterschaft in Trondheim das Skispringen erschütterte.
Der Skisprung-Weltverband FIS hat am Rande seiner Tagung im portugiesischen Vilamoura einen nach eigener Angabe "umfassenden Plan zur Umstrukturierung der Ausrüstungskontrollprozesse" vorgelegt. Ziel ist es, die Arbeit in der Materialkontrolle zu stärken.
Eine der Maßnahmen: Die Kontrolleure bekommen personelle Unterstützung. So wird der ehemalige österreichische Skispringer Mathias Hafele, der seine Arbeit bei der FIS in diesem Monat aufgenommen hat, zum Team dazustoßen. Er soll mögliche Änderungen und Anpassungen prüfen, die kurzfristig umgesetzt werden können, also bereits zum diesjährigen Sommer-Grand-Prix und zur Winter-Saison 2025/26.
Der 41-Jährige soll hierbei sowohl das Männer- als auch das Frauen-Skispringen sowie die Nordische Kombination berücksichtigen.
Zudem hat die FIS ein langfristiges Projekt begonnen, um "tiefgreifendere und grundlegendere Änderungen an der Art und Weise zu untersuchen, wie die Skisprungausrüstung geregelt und kontrolliert werden", teilte der Verband mit. Lasse Ottesen, FIS-Renndirektor für die Nordische Kombination, leitet diese Initiative. Erste Ergebnisse sollen im September vorgestellt werden.
Unterdessen steht die Materialkontrolle der FIS vor einem personellen Umbruch. So hatte Chefkontrolleur Christian Kathol am Donnerstag überraschend mitteilen lassen, dass er sein Amt aus persönlichen Gründen niederlegt . Der Österreicher wird den Übergang in eine neue Führungsstruktur bis Juli unterstützen. Wer auf Kathol anschließend folgt, ist noch unklar.
Christian Kathol arbeitet seit über 15 Jahren für die FIS, seit 2022 verantwortet er die Materialkontrolle. Er war an zahlreichen Entscheidungen, wie die Einführung des Chip-Systems, beteiligt. In seine Amtszeit fiel allerdings auch der Anzugskandal bei der Weltmeisterschaft im März in Trondheim.