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Bemüht man für den ersten Stare Down der Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk und Daniel Dubois die alte Western-Metapher zweier sich duellierender Revolverhelden, lässt sich festhalten: Dubois hat als erster gezogen, dabei sogar die Security auf den Plan gerufen. Usyk reagiert wie immer unbeeindruckt.

Der "Kick Off" des Medientages mit den rivalisierenden Schwergewichts-Champions Oleksandr Usyk und Daniel Dubois hatte einen kurzen Aufreger zu bieten. 

Im Mittelkreis des Wembley-Stadions, wo es am 19. Juli zur Sache geht, schauten sich die Boxer tief in die Augen. Zunächst regte sich keiner - bis Dubois den Ukrainer plötzlich mit beiden Händen wegschob.

Usyk machte einen Schritt zurück, brachte sich scheinbar in Kampfposition und deutete einen Gegenangriff an, woraufhin Dubois sicherheitshalber die Hände hochnahm. Die Security eilte herbei und ging dazwischen - und Usyk blieb mit einem breiten Grinsen stehen.

Ein Zeichen der Schwäche von Dubois? Wohl kaum, sondern eher eine handelsübliche Aktion, um die PR-Maschinerie anzuheizen. 

Bei "talkSPORT" trafen die Rivalen später im Radiostudio erneut aufeinander. Da zollte Dubois seinem Gegner für dessen Erfolge Respekt, wenngleich er selbstredend verkündete, nun sei seine Zeit gekommen.

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Usyk und Dubois kämpfen im Sommer um alle vier anerkannten WM-Gürtel. Der Ukrainer hatte die Schwergewichts-Krone eigentlich schon im Mai 2024 mit seinem Sieg gegen Tyson Fury vereint.

Wenig später legte er aber den IBF-Titel nieder, um Fury eine Revanche zu geben, statt den Gürtel gegen IBF-Pflichtherausforderer Dubois zu verteidigen. Die IBF stufte den Engländer daraufhin vom "Interims"-Meister zum vollwertigen Champion hoch.

Usyk und Dubois treffen zum zweiten Mal im Ring aufeinander. Das erste Duell in Breslau gewann Usyk im August 2023 durch K.o. in Runde neun, nachdem er im fünften Durchgang selbst auf die Bretter gegangen war. Der Ringrichter entschied nach einem vermeintlichen Körpertreffer Dubois' aber auf Tiefschlag und räumte dem Weltmeister eine vierminütige Erholungspause ein.

Die Szene wird vor allem in England bis heute heiß und kontrovers diskutiert. Dubois fühlte sich betrogen, betonte beim Medientag erneut, der Schlag sei legal gewesen. Sein Promoter Frank Warren hatte dafür sogar mehrere ausgedruckte Fotos der Szene im Gepäck.

Usyk und sein Lager argumentieren indes - gestützt durch die Frontalaufnahme des Einschlags -, Dubois rechte Faust habe den Champion unterhalb der Gürtellinie auf Blasenhöhe getroffen. Im Boxen werden Schläge, die unterhalb des Bauchnabels einschlagen, als Tiefschläge gewertet.