Raymond van Barneveld gehört zu den erfolgreichsten Darts-Spielern der Geschichte und gilt als einer der größten des Sports. Trotzdem gibt es nun Kritik am Profi-Verband. Der Niederländer ist mit der aktuellen Preisgeldverteilung der PDC unzufrieden.
Raymond van Barneveld gehört schon längst nicht mehr zur Elite der Darts-Welt. Trotzdem spielt der Niederländer weiterhin Darts und hält sich seit Jahren in der Weltrangliste zwischen den Plätzen 30 und 40. Die aktuellen Entwicklungen rund um die höheren Preisgelder bei den Major-Turnieren hält "Barney" allerdings für gefährlich.
In einem Interview mit "Online Darts" erklärte der 58-Jährige: "Das Preisgeld bei allen Majors ist fantastisch, aber sie müssen auch an die anderen Spieler denken. Wenn man bei einem Major nicht mitspielt - und es gibt nur 32 Teilnehmer pro Turnier - dann ist es fast unmöglich, sich zum Beispiel für das World Matchplay oder den Grand Prix zu qualifizieren. Man muss dann wirklich über sich hinauswachsen."
Damit dürfte van Barneveld vor allem auf die Players-Championship-Turniere anspielen. Dort sind die meisten Spieler aktiv, die selten oder gar nicht an den größten Turnieren des Jahres teilnehmen können. Spieler, die dort aber in der ersten Runde verlieren und ausscheiden, erhalten nicht einen Cent Preisgeld: "Du musst für deinen Flug, dein Hotel, deine Taxis bezahlen. Und wenn du dann in der ersten Runde verlierst, gehst du mit leeren Händen nach Hause."
Der fünfmalige Weltmeister kritisiert aber nicht nur, sondern hat auch direkt eine Idee zur Verbesserung parat: "Ich würde sagen: Geben Sie allen 64 Verlierern der ersten Runde, sagen wir, 250 Pfund. Wenn man dann gewinnt, sollte man den Betrag auf 1000 oder 1250 Pfund erhöhen. Auf diese Weise kann jeder besser wirtschaften und man ist nicht direkt von einer Management-Agentur abhängig."
"Manchmal spielt man 34 Pro Tours im Jahr. Wenn du also viele davon verlierst, verdienst du gar nichts, obwohl du all diese Kosten hast. Besonders jetzt, wo alles teurer wird, ist das für viele Spieler nicht tragbar", so van Barneveld zum Schluss nochmal deutlich.
Die Kritik des Niederländers kommt nicht von ungefähr. Zuletzt hatte die PDC unter anderem das Preisgeld bei der Weltmeisterschaft auf eine Million Pfund erhöht.