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WillBet Konto gesperrt – Was tun? Schritt-für-Schritt Hilfe

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23. April 2025, 18:20

Leichtathlet Amanal Petros hat jüngst in Berlin Geschichte geschrieben und einen neuen deutschen Rekord im Halbmarathon aufgestellt. Nun will der 29-Jährige auf der vollen Distanz angreifen.

Vor dem Major-Marathon in London am Sonntag (27. April) und mitten in der letzten Trainingsphase hat sich Amanal Petros Zeit für ein Interview mit sport.de genommen und seinen Rekord-Plan erklärt. Und warum er nach den Olympischen Spielen in ein Loch gefallen war.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum deutschen Rekord im Halbmarathon! Sie sind in Berlin als erster deutscher Läufer unter einer Stunde geblieben, und das mit der Zeit von 59:31 Minuten sogar deutlich . Nur drei Europäer liefen bislang schneller. Entsprechend riesig war die Resonanz in Deutschland. Haben Sie das alles schon verarbeiten können?

Amanal Petros:  Danke! Das war eine riesengroße Herausforderung. Geplant war eine Zeit von 59:59 Minuten. Ich habe meine Trainingspläne geändert und neue Strukturen mit einem neuen Ernährungsplan hineingebracht. Ich trainiere komplett anders. Ich habe so viele Dinge geändert und ich bin jetzt auf einem anderen Niveau. Ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das ist eine neue Challenge. Daher war ich schon überrascht, 59:31 Minuten ist eine Bombenzeit und ich hatte sogar noch Energie. Da war noch Luft.

Was war der Auslöser für die Umstellungen im Training? Hatte das mit den Olympischen Spielen von Paris zu tun, als Sie das Rennen nicht beenden konnten?

Nach Olympia hatte ich eine lange Pause, zwei Monate habe ich gar nicht trainiert. Ich hatte eine sehr, sehr schwierige Zeit. Ich hatte meine Mutter und meine Schwester mehr als acht Jahre nicht gesehen wegen des heftigen Bürgerkriegs in unserer Heimat Tigray, man konnte nicht telefonieren. Es war sehr schwer für mich. In Paris wollte ich eigentlich eine Medaille gewinnen, weil ich in einer sehr guten Form war. Selbst der dritte Platz (Benson Kipruto, Anm. d. Red.), der auch mit mir trainiert hat, hatte nie eine Chance gehabt. Leider hat mich exakt drei Wochen vor dem Wettkampf ein Infekt erwischt. Ich war gesund beim Rennen, aber ich konnte meine Leistung nicht abrufen. Dazu kamen Hüftschmerzen, sodass ich nicht zu Ende laufen konnte.

Die Enttäuschung war riesengroß. Ich hatte mich seit Dezember für Olympia vorbereitet. Ich habe nicht nur die Kraft und Energie verloren, sondern auch die ganze Finanzierung, die ich selbst übernommen habe. Auch mental war es schwer, es war keine leichte Situation. Aber: Ich bin Profi-Läufer und schon viel Erfahrung gesammelt, lerne aus meinen Fehlern. Das hat mich mental sehr stark gemacht, daraus habe ich viel gezogen. Ich bin jetzt noch disziplinierter als vorher, auch die Ernährung habe ich verbessert. Ich bin nicht zurück, sondern besser geworden. Ich habe so viel Aufmerksamkeit nach Berlin bekommen, das freut mich sehr und bringt mich nach vorne. Jetzt bin ich hochmotiviert für London!

Sie haben den Major-Marathon in London schon angesprochen. Ihre Bestmarke liegt bei 2:04:58 Stunden. Greifen Sie die jetzt an?

Ja, definitiv. Mein Plan ist es, in jedem Wettkampf in die Top drei zu laufen. Wenn ich in einen Wettkampf gehe, will ich etwas Besseres herausholen. Und persönliche Bestzeit heißt in meinem Fall auch der deutsche Rekord, denn es sind nur zwei Sekunden Unterschied …

… denn Ihr Kollege Samuel Fitwi hatte sich deinen Rekord im vergangenen Dezember in Valencia geschnappt. Ist das eine Zusatz-Motivation?

Zunächst einmal hat es mich sehr für ihn gefreut. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es noch 2010 oder sogar 2014 in Deutschland war. Damals hast du eine riesengroße Aufmerksamkeit bekommen, wenn du 2:13 Stunden gelaufen bist. Das war etwas Besonderes. Hinter Arne Gabius, der den Marathon 2015 in 2:08 Stunden gelaufen ist, war eine große Lücke. Die waren alle bei 2:12 Stunden. Nachdem ich erstmals 2:10 Stunden gelaufen bin, waren viele hochmotiviert. Sie haben gedacht: 'Der Amanal trainiert doch genauso wie ich. Es gibt keinen Grund, dass er besser ist.'

Durch die hohe Konkurrenz war die Motivation groß. Wir haben uns in den letzten Jahren immer weiter gepusht, erst auf 2:09, dann auf 2:07 Stunden. Und wo sind wir jetzt? Bei 2:04 Stunden! Es gehört zur Marathongeschichte, dass wir uns gemeinsam pushen. Aber nochmal: Ich gönne es Samuel Fitwi, er hat die Aufmerksamkeit verdient.

In London geht auch Jacob Kiplimo an den Start, der in Barcelona den Halbmarathon in unter 57 Minuten gelaufen ist . Ist er automatisch einer der Favoriten?

Der ist ein herausragender und erfolgreicher Athlet. Aber: Marathon ist etwas anderes. Marathon ist fies. Das ist nicht vergleichbar mit 10 km oder 21 km, das ist ein anderes Level. Er ist ein Favorit und er will den Weltrekord knacken. Aber da sind auch andere. So viele Top-Teilnehmer gab es wohl noch nie, selbst nicht bei Olympia. Das ist die stärkste Gruppe aller Zeiten.

Kommt es dann, gerade weil es ein Major ist, voll auf die Taktik an?

Nein, ich achte null auf die Taktik. Ich greife nur die Bestzeit an.

Wie sieht Ihre Vorbereitung jetzt aus? Als wir im letzten Jahr vor der EM in Rom gesprochen haben , meinten Sie, dass Sie bis zur letzten Sekunde trainieren. So auch diesmal wieder?

Ja, ich bin direkt nach dem Rennen in Berlin nach Kenia zurückgekehrt. Ich habe in Deutschland aktuell keinen Trainingspartner, hier habe ich aber eine sehr starke Gruppe.

Wissen Sie schon, wo Sie nach London an den Start gehen werden?

Das große Ziel ist die Weltmeisterschaft im September in Tokio. Bis dahin ist noch etwas Zeit und ich werde sicher irgendwo laufen. Wo, weiß ich aber noch nicht.

Eine Frage am Schluss: In Berlin sind Sie mit einer Brille an den Start gegangen. Was hatte es damit auf sich? Bleibt die bei den großen Rennen jetzt immer auf?

Ja, das hat gut funktioniert (lacht). Bei Kälte habe ich immer wieder kleine Probleme an der Stirn. Wenn es kalt ist und der Wind von vorne kommt, verspannt sich meine Stirn. Ich kann dann nicht richtig sehen, vor allem auf den letzten drei oder vier Kilometer. Daher habe ich die Brille getragen – und das hat gut geklappt.

Das Gespräch führte Gerrit Kleiböhmer

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