Formel-1-Weltmeister Max Verstappen überrascht im Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien alle. Die schwer geschlagenen McLaren geben aber nicht auf.
Weltmeister Max Verstappen grinste nach seiner Sensationsrunde zur Pole Position beim Großen Preis von Saudi-Arabien über das ganze Gesicht. "Ich bin sehr zufrieden, ich hätte die Pole nicht erwartet", sagte der überraschte Niederländer.
In wundersamen 1:27,294 Minuten hatte Verstappen die Highspeed-Strecke am Roten Meer am schnellsten umrundet - trotzdem verfiel er nach seiner 42. Pole nicht in Euphorie. "Im Rennen wird es schon schwer, die anderen hinter mir zu halten". Trotzdem wolle er "mal schauen, was wir reißen können".
Etwas anders fiel das Urteil von Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei "Sky" aus. Wenn man vorne wegfahren könne, sei "das Leben wesentlich einfacher", weshalb die Hoffnung sei, "dass wir trotzdem ganz vorne liegen können". Für Schützling Verstappen hat der Österreicher nur Lob übrig.
"Das war eine Megarunde, die unwahrscheinlich war", sagte er. Über Nacht habe das Team Verstappens RB21 stark verbessern können. "Man kann nur hoffen, dass sich diese Änderungen auch auf die Renndistanz auswirken", so Marko.
Schon in Japan hatte Verstappen nach einer Fabelrunde im Qualifying alle überrumpelt und sonntags einen Start-Ziel-Sieg gefeiert. "Jetzt ist der WM-Kampf wieder etwas offener", freute sich Marko.
Einfach wird der Grand Prix am Sonntag (19:00 Uhr MESZ/Sky) für Verstappen aber nicht. Gleich neben ihm startet Oscar Piastri im McLaren. Der Australier war neben seinem Teamkollegen Lando Norris der Topfavorit auf Startplatz eins, musste sich aber um 0,010 Sekunden geschlagen geben. Auf den Schock nahm der 24-Jährige erstmal mit stoischem Blick einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche. "Die letzte Runde hat sich eigentlich wie die beste angefühlt", sagte er. Nun erwarte er "ein spannendes Rennen".
Schlimmer traf es seinen Garagennachbarn, den WM-Führenden Norris. Im letzten Qualifyingabschnitt bretterte der Brite in der schnellen Kurve vier zu stark über einen Randstein und schlug in der Folge in die Mauer ein. Für ihn (77 Punkte) kommt der Crash zur Unzeit, führt er vor Piastri (3 Punkte Rückstand) und Verstappen (8 Punkte Rückstand) im Gesamtklassement nur knapp. Der 25-Jährige steht nun gewaltig unter Druck. Trotz des Unfalls fand McLaren-Teamchef Andrea Stella warme Worte. "Seine Pace bei den Longruns war wirklich außerordentlich stark", weshalb Norris von Startplatz zehn aus ein "tolles Rennen" haben könne.
Das wahre Spektakel dürfte sich allerdings an der Spitze des Feldes abspielen, denn auch Mercedes schielt auf den Sieg. George Russell startet in seinem Silberpfeil von Rang drei. Mercedes-Boss Toto Wolff war zufrieden. "Ich glaube, da ist alles möglich", sagte er.
Für den Emmericher Nico Hülkenberg verlief der Kampf um die besten Startplätze enttäuschend. In seinem Sauber schlug er zwar Teamkollege Gabriel Bortoleto (20.), kam aber nicht über Platz 18 hinaus. "Ärgerlich" bezeichnete er sein Abschneiden bei Sky.
# | Fahrer | Team | Punkte | |
---|---|---|---|---|
1 |
|
Oscar Piastri | McLaren | 131 |
2 |
|
Lando Norris | McLaren | 115 |
3 |
|
Max Verstappen | Red Bull Racing | 99 |
4 |
|
George Russell | Mercedes AMG F1 Team | 93 |
5 |
|
Charles Leclerc | Ferrari | 53 |
1 |
|
Max Verstappen | 1:27.294m |
2 |
|
Oscar Piastri | +0.010s |
3 |
|
George Russell | +0.113s |
4 |
|
Charles Leclerc | +0.376s |
5 |
|
Kimi Antonelli | +0.572s |