Der Wunschkampf gegen Schwergewichts-König Oleksandr Usyk ist für Deutschlands Box-Hoffnung Agit Kabayel vorerst außer Reichweite. Aus England schwappen Informationen über den Kanal, der Leberking treffe im nächsten Kampf auf einen britischen Ex-Weltmeister - der hat allerdings keinen großen Namen.
Agit Kabayel steigt "aller Voraussicht nach" als nächstes gegen den früheren Cruisergewichts-Champion Lawrence Okolie aus England in den Ring. Das berichtet das Fachmagazin "BOXSPORT" und beruft sich auf Informationen aus dem Umfeld von Queensberry Promotions.
Bei dem Stall von Promoter-Legende Frank Warren stehen sowohl Kabayel als auch Okolie unter Vertrag. Geplant sei demnach ein Duell im Sommer um Kabayels Interims-WM-Titel des Weltverbandes WBC - womöglich sogar in Deutschland.
"Mit Blick auf Kabayels Ranglistenplatzierung und die Situation rund um Usyk-Dubois ist ein Kampf gegen Okolie die logische Konsequenz. Der Sieger wäre erster Anwärter auf den WBC-Titel, sollte Usyk ihn niederlegen", zitiert der "BOXSPORT" aus Promoterkreisen.
Hintergrund: Der WBC hat dem geplanten Vereiningungskampf zwischen WBA/WBC/WBO-Champion Oleksandr Usyk und IBF-Weltmeister Daniel Dubois schon lange seinen Segen erteilt. Der Wunschkampf des Deutschen ist damit vorerst außer Reichweite. WBC-Boss Mauricio Sulaiman ließ ausrichten, Kabayel könne in der Zwischenzeit seinen Interims-Gürtel verteidigen.
Okolie - von 2021 bis 2023 WBO-Weltmeister im Cruisgergewicht und 2024 Titelträger im unbedeutenden "Bridgergewicht" - belegt in der Weltrangliste des WBC hinter den Titelträgern Usyk und Kabayel Rang 1. Wie der Brite diese Position bekommen hat, wissen nur die Verbands-Funktionäre.
Im Schwergewicht bestritt Okolie bisher lediglich einen (!) Kampf: Vergangenen Sommer schlug er den Kölner Hussein Muhamed in London in Runde 1 k.o. Obwohl der Engländer in der Königsklasse keinerlei Meriten vorweisen kann, liegt er im Ranking vor Superstar Anthony Joshua und anderen namhaften Herausforderern.
Wenig verwunderlich hat Kabayel in einem seiner Youtube-Vlogs schon durchblicken lassen, dass er von einem Kampf gegen Okolie wenig hält. Er wolle sich mit den Besten messen, unterstrich er jüngst auch im Interview mit sport.de .
"Rein sportlich würden für mich eigentlich nur drei Kämpfe Sinn machen: gegen Usyk, gegen Dubois oder gegen Parker. Alles andere wären Optionen, wo man sich erst einmal zurücklehnen und sich mit dem Team besprechen müsste, ob es Sinn macht oder nicht", so der 32-Jährige.
Kabayel hat das Gefühl, dass Weltmeister Usyk ihm aus dem Weg gehe. "Mein Stil, diese Körpertreffer – der Kampfname Leberking hat sich jetzt maximal etabliert. Ich glaube, diese Körpertreffer kann man sehr schwer meiden und decken. Damit kommen sehr viele nicht zurecht, auch ein Usyk nicht, man muss das Kind dann auch beim Namen nennen. Usyk kommt damit nicht zurecht, das hat man in der Vergangenheit gesehen, auch in seiner Amateur-Laufbahn: Er mag es gar nicht, auf den Körper getroffen zu werden", sagte der Bochumer.