Das Duell der Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk (WBA, WBC, WBO) und Daniel Dubois (IBF) um die unumstrittene Box-Krone aller Klassen ist so gut wie in trockenen Tüchern. Der angedachte Schauplatz stand zuletzt für Dubois-Spektakel.
Wie die amerikanische Box-Bibel "The Ring" berichtet, stehen die Verhandlungen über einen Kampf zwischen Oleksandr Usyk und Daniel Dubois kurz vor dem Abschluss. Der Vereinigungs-Showdown soll am 12. Juli im Wembley-Stadion von London stattfinden.
Die Lager der Schwergewichts-Champions seien im Begriff, einen Deal zu finalisieren, schreibt das Magazin, das sich auf nicht genannte "Quellen" beruft.
Da "The Ring" seit kurzem im Besitz von Box-Mogul Turki Al-Sheikh ist, der auch bei Usyk und Dubois die Fäden zieht, dürften diese Quellen als zuverlässig gelten.
Usyk hatte die Schwergewichts-Krone bereits mit seinem ersten Triumph über Tyson Fury im Mai 2024 zusammengefügt. Kurz darauf legte der Ukrainer den IBF-Titel aber nieder, um eine direkte Revanche gegen Fury zu bestreiten. Die IBF stufte daraufhin ihren "Interims"-Meister Dubois zum vollwertigen Champion hoch.
Dubois verteidigte den Gürtel im vergangenen Herbst vor 98.000 Zuschauern in Wembley durch einen spektakulären K.o.-Sieg gegen Superstar Anthony Joshua. An den Fußball-Tempel der Briten hat der 27-Jährige also beste Erinnerungen.
Nicht so gerne erinnert sich Dubois dagegen an den Sommer 2023: In Breslau unterlag er damals Usyk im Kampf um die Titel von WBA, WBO und IBF durch K.o. in Runde neun. Zuvor hatte Dubois den Titelverteidiger mit einem vermeintlichen Körpertreffer in Runde fünf selbst auf die Bretter geschickt.
Der Ringrichter entschied jedoch auf Tiefschlag und räumte Usyk gemäß der Regeln mehrere Minuten ein, um sich zu erholen. Danach diktierte dieser den Kampf wieder.
Dubois und sein Promoter Frank Warren witterten dennoch Schiebung, in England wird die Entscheidung des Referees bis heute kontrovers diskutiert. Für die Promoter eine ideale Geschichte, um jetzt die Revanche anzufeuern.
Deutschlands Schwergewichts-Ass Agit Kabayel muss sich dagegen weiter gedulden. Der "Leberking" hatte erst im Februar den Interims-WM-Titel des WBC gewonnen und damit das Recht erkämpft, Usyk herauszufordern. WBC-Boss Mauricio Sulaiman machte aber schnell klar, dass der Verband einem Vereinigungskampf zwischen Usyk und Dubois nicht im Wege steht.
Kabayel hat indes das Gefühl, dass ihm die Weltmeister, speziell Usyk, lieber aus dem Weg gehen .
"Mein Stil, diese Körpertreffer – der Kampfname Leberking hat sich jetzt maximal etabliert. Ich glaube, diese Körpertreffer kann man sehr schwer meiden und decken. Damit kommen sehr viele nicht zurecht, auch ein Usyk nicht, man muss das Kind dann auch beim Namen nennen", sagte der 32-Jährige im exklusiven Interview mit sport.de .