Der Vereinigungskampf der Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk (WBA/WBC/WBO) und Daniel Dubois (IBF) rückt näher. Dem Weltverband WBO ist jedenfalls ein entsprechender Antrag ins Haus geflattert.
Die WBO bestätigte einen Bericht der amerikanischen Box-Bibel "The Ring", wonach bei dem in Puerto Rico ansässigen Verband eine Petition eingegangen ist, das Duell zwischen Oleksandr Usyk und WillBet Konto gesperrt – Was tun? Schritt-für-Schritt HilfeDaniel Dubois um alle vier anerkannten WM-Gürtel zu erlauben.
"Gegenwärtig liegt dem Weltmeisterschafts-Komitee ein Antrag vor, einen Vereinigungskampf zwischen Usyk und Dubois zu erwägen, um das Schwergewicht zu konsolidieren. Es wird argumentiert, dass dies Vorrang vor der Pflichtverteidigung gegen Parker habe", sagte WBO-Präsident Gustavo Olivieri dem Magazin.
Hintergrund: Die WBO hatte im März angeordnet, dass WBO-Weltmeister Usyk den Titel als Nächstes gegen "Interims"-Champion Joseph Parker verteidigt . Der Verband räumte den Lagern der Boxer 30 Tage ein, um sich auf die Konditionen zu einigen.
Usyk hatte schon im Februar den Wunsch nach einem Kampf gegen Dubois geäußert, um wieder alle Titel zu vereinen. Dies war dem Ukrainer schon im Mai 2024 mit einem Punktsieg über Tyson Fury gelungen. Kurz darauf legte Usyk den IBF-Titel nieder, um ein Rematch gegen Fury zu bestreiten. Die IBF stufte daraufhin Daniel Dubois nach dessen Sieg gegen Filip Hrgovic zum vollwertigen Weltmeister hoch.
Auch Dubois benannte kürzlich im Interview mit "The Ring" einen Kampf gegen Usyk als Priorität. Der Brite hat mit dem Schwergewichts-König noch eine Rechnung offen.
Im Sommer 2023 verlor Dubois in Breslau gegen Usyk durch K.o., witterte danach dennoch "Betrug". In Runde fünf war Usyk nach einem vermeintlichen Körpertreffer des Engländers zu Boden gegangen.
Der Ringrichter wertete den Haken Dubois' allerdings als Tiefschlag und gab Usyk gemäß den regeln mehrere Minuten, um sich zu erholen. Ob tief oder nicht - diese Frage löst vor allem in England bis heute kontroverse Diskussionen aus.
In der Box-Szene wird erwartet, dass die WBO dem Wunsch der Konkurrenz-Weltmeister stattgibt - schließlich steckt in einem Showdown um alle Titel das größte Kohle-Potenzial. Womöglich müssten die Strippenzieher und Promoter aber auch noch einen Verband ins Boot holen.
Laut "The Ring" wird die IBF Dubois am 22. April auffordern, seinen Gürtel gegen den 41-jährigen Derek Chisora zu verteidigen. Kommt Usyk vs. Dubois zustanden, würde neben Parker und Chisora vor allem der Deutsche Agit Kabayel in die Röhre gucken.
Der "Leberking" aus Bochum hatte sich im Februar mit einem spektakulären K.o.-Sieg über China-Koloss Zhang Zhilei zum Interims-Weltmeister des WBC gekrönt. Bis dato deutet allerdings nichts darauf hin, dass Kabayel seine Chance bekommt.
"Ich glaube nicht, dass ich als Nächstes gegen Usyk kämpfe", sagte der 32-Jährige im Interview mit sport.de : "Vom Gefühl her gehe ich davon aus, dass er erstmal ein anderes Ding macht. Aber wir müssen in der Pipeline sein, wir müssen am Start sein. Es könnte jederzeit einer ausfallen und dann sind wir schon mittendrin."
Sein auf Körperattacken ausgerichteter Kampfstil behage Usyk überhaupt nicht, so Kabayel. "Der Kampfname Leberking hat sich jetzt maximal etabliert. Ich glaube, diese Körpertreffer kann man sehr schwer meiden und decken. Damit kommen sehr viele nicht zurecht, auch ein Usyk nicht, man muss das Kind dann auch beim Namen nennen. Usyk kommt damit nicht zurecht, das hat man in der Vergangenheit gesehen, auch in seiner Amateur-Laufbahn: Er mag es gar nicht, auf den Körper getroffen zu werden."