Schwergewichts-König Oleksandr Usyk will es, IBF-Weltmeister Daniel Dubois will es, und viele Boxfans speziell in England auch: Den Vereinigungskampf um alle vier WM-Gürtel. Dubois-Promoter Frank Warren äußert sich zum Stand der Dinge und lässt dabei aufhorchen.
WBA/WBC/WBO-Champion Oleksandr Usyk hatte schon im Februar in Riad klargemacht: Sein Ziel ist ein Kampf gegen IBF-Konterpart Daniel Dubois , um alle vier Titel wieder zu vereinen.
Usyk hielt nach seinem ersten Sieg über Tyson Fury 2024 schon einmal kurz alle Gürtel, verlor den IBF-Titel aber kurz darauf am Grünen Tisch, weil er ein Fury-Rematch einem Duell mit IBF-Pflichtherausforderer Dubois vorzog. Der Engländer ist seither IBF-Champion, knallte im vergangenen Herbst Ex-Weltmeister Anthony Joshua spektakulär k.o.
Gegen Usyk hatte Dubois 2023 zuvor eine bittere K.o.-Niederlage kassiert. Seither gelangen ihm drei imposante Siege in Serie. In England machen nun Gerüchte die Runde, der 27-Jährige werde im Juli im Wembley-Stadion auf Usyk treffen.
Von "boxingscene.com" darauf angesprochen, sagte Dubois-Promoter Frank Warren schmunzelnd wie vielsagend: "Ich hoffe, dass da was dran ist. Ich würde es lieben, das ist ein großartiger Fight."
Dubois habe sich seit der Niederlage gegen Usyk stark verbessert, betonte der Promoter-Veteran. "Er hat sich schon im Usyk-Fight ordentlich geschlagen", sagte Warren und verwies auf eine kontroverse Szene, als Usyk in Runde fünf nach einem vermeintlichen Körpertreffer zu Boden ging, den der Ringrichter als Tiefschlag wertete.
Dubois schwimme auf einer Welle, sei jung und äußerst selbstbewusst, so Warren. "Wenn man gegen Usyk kämpfen will, ist es jetzt die Zeit." Der Ukrainer ist mit 38 Jahren nicht mehr der Jüngste im Geschäft.
Warren äußerte sich auch zum Gewirr der Weltverbände, in dem die WBO Usyk aufgefordert hat, den Titel gegen Interims-Meister Joseph Parker zu verteidigen. "Die WBO ist als Nächstes dran", erläuterte der Promoter - sieht den Ball aber bei Usyk.
"Er hat drei Möglichkeiten: Er verteidigt den WBO-Titel, er kämpft gegen Dubois um alle vier Gürtel oder er legt den WBO-Titel nieder. Aber der Money-Fight, bei allem Respekt vor allen Beteiligten, ist der gegen Dubois."
Denkbar ist, dass hinter den Kulissen verhandelt wird, damit die WBO den Weg für einen Showdown um alle Titel freimacht. "Auch Joe (Parker, d.Red.) ist dann in einer tollen Position", sagte Warren. Der Neuseeländer könne schließlich gegen den Sieger aus Usyk vs. Dubois kämpfen und somit um vier, statt "nur" drei Titel.