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WillBet Konto gesperrt – Was tun? Schritt-für-Schritt Hilfe

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Überraschte die Konkurrenz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften mit dem Titel über die 1.500 Meter: Majtie Kolberg
Überraschte die Konkurrenz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften mit dem Titel über die 1.500 Meter: Majtie Kolberg
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/R. Schmitt
02. April 2025, 09:09

800-Meter-Spezialistin Majtie Kolberg vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) hat im vergangenen Jahr den internationalen Durchbruch geschafft, konnte sowohl bei der EM in Rom als auch bei den Olympischen Spielen auf ihrer Parade-Disziplin für Furore sorgen. Anschließend wagte die 25-Jährige einen kompletten Neuanfang.

Im exklusiven Interview mit sport.de hat Majtie Kolberg nun über die ersten Monate unter ihrem neuen Coach Jan Petrak, über ihre neue Trainingsgruppe um die DLV-Kollegin Alica Schmidt, das gelungene Experiment bei den Deutschen Hallenmeisterschaften und über die großen Ziele für das WM-Jahr 2025 gesprochen.

Frau Kolberg, Sie waren in den letzten Tagen etwas krank. Daher zunächst die Frage: Wie geht es Ihnen jetzt?

Majtie Kolberg: Mich hat es nach langer Zeit mal wieder erwischt mit einer ganz normalen Erkältung. Leider etwas zu spät: Nach der Hallen-EM in Apeldoorn hatte ich eine Woche frei und dachte, dass sie dann ausbricht. Aber die kam erst, nachdem ich nach Südafrika geflogen bin, wo ich nun die erste Woche erkältet war. Ich bin hier noch knapp drei Wochen im Trainingslager, habe inzwischen auch langsam wieder mit dem Training angefangen. Ich muss geduldig sein, aber da momentan nichts anbrennt, bin ich die Ruhe selbst.

Wirft einen so eine Erkältung weit zurück in der Vorbereitung?

Es kommt auf den Krankheitsverlauf an, ich hatte kein Fieber. Daher konnte ich recht schnell wieder ins Training starten, wenn auch mit angezogener Handbremse. Wir sind gerade im Aufbaublock, da tut es nicht so weh, wenn man mal zwei Wochen nicht trainiert. Wer weiß, wofür es gut war. Jetzt kann ich aber endlich die Vorbereitung auf die Outdoor-Saison beginnen.

Werfen wir kurz noch einen Blick zurück auf die zurückliegende Indoor-Saison. Nach einem tollen Start zum Beginn mit Zeiten nah an der magischen 2-Minuten-Marke und dem deutschen Meistertitel über die 1.500 m folgte zum Schluss ein Dämpfer. Bei der Hallen-EM in Apeldoorn sind Sie im Vorlauf ausgeschieden. Was waren die Gründe? Ist das im Nachhinein erklärbar?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich noch immer sehr zufrieden mit meinen Leistungen aus der Hallen-Saison bin. Ich habe Ende des letzten Jahres einen großen Schritt gewagt und mich einer internationalen Trainingsgruppe angeschlossen: Neues Trainerteam, neue Trainingsphilosophie. Ich trainiere komplett anders als vorher. Man überlegt dann auch immer, ob man überhaupt eine Hallen-Saison bestreitet, denn die beginnt recht früh im Januar. Ich habe aber gut aufs Training angeschlagen und daher haben wir den Schritt gewagt. Das hat sich auch gelohnt, ich bin sehr dankbar für meine Resultate – für die guten und die schlechten. Ich hatte über einen langen Zeitraum Top-Ergebnisse, es liegt in der Natur des Leistungssports, dass da auch ein Dämpfer dazukommt.

Beim Wettkampf in Apeldoorn kommt hinzu, dass es ein Meisterschaftsrennen war. Man gibt nicht wie beim Sprint Vollgas, sondern es geht um Taktik. Ich würde also nicht sagen, dass die Form nicht da war, obwohl ich zweieinhalb Sekunden langsamer gelaufen bin. Andere Vorläufe wurden in 2:08 Minuten gewonnen, man guckt also nicht nur auf die Zeit. Man will die großen Qs für die Qualifikation für die nächste Runde bekommen. In meinem Rennverlauf lief es auf eine Zeit von 2:02, 2:03 Minuten hinaus. Ich habe gut trainiert, aber man darf auch das Mentale und Emotionale beim Laufen nicht außer Acht lassen und ich glaube, dass bei mir etwas die Luft raus war, weil ich so viele Hochs in der Indoor- und in der Outdoor-Saison 2024 hatte.

Sagen wir es so: Ich habe mir in der Hallen-Saison einen tollen Kuchen gebacken. Die Kirsche on top wollte ich in Apeldoorn aber scheinbar nicht mehr haben. Es ist abgehakt, ich habe es gut verarbeitet.

Trotzdem eine Rückfrage dazu: Von außen betrachtet springt Ihr sehr erfolgreicher Disziplinwechsel bei den Deutschen Meisterschaften von den 800 m zu den 1.500 m ins Auge. Das war schon auch als Vorbereitung auf die Hallen-EM gedacht, oder? Ist das Experiment also gescheitert?

Es war schon der Grund. Ich bin die 1.500 m gelaufen, um in Apeldoorn fit zu sein. Es war nach den Rennen im Januar und Februar über die 800 m ein Anreiz, eine kleine Abwechslung hineinzubringen. Wir haben gesehen, dass ich auch über die 1.500 m Potenzial habe, wenn es ein Rennen mit einem Schlussspurt wird und es dann für eine Medaille reichen könnte. Ich würde es auf keinen Fall als gescheitert sehen. Ob ich die 800 m oder die 1.500 m gewonnen hätte, das hätte an dem Resultat in Apeldoorn nichts geändert. Ich war also nicht müde, sondern einfach unglaublich glücklich über die Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften, was mich im Nachhinein etwas gedämpft hat. Ich war gesättigt von den tollen Ergebnissen.

Sie trainieren inzwischen schon seit einigen Monaten unter dem Slowenen Jan Petrak. Vieles ist neu, haben Sie schon angesprochen. Der Wechsel hat also gut geklappt? Was hat sich konkret geändert?

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, sowohl aus menschlicher als auch sportlicher Perspektive. Ich fühle mich sehr wohl in der Gruppe, die Stimmung ist super. Ohne diese gute Stimmung im Training würde es im Wettkampf auch gar nicht so gut laufen. Vieles ist anders: Ich habe härtere und längere Einheiten, wir machen mehr Wochenkilometer und zugleich intensivere Einheiten. Dazu kommt das Krafttraining. Wir haben uns da langsam herangearbeitet, damit die Steigerung nicht zu abrupt ist. Ich bin der Meinung, dass es genau das richtige Konzept für mich ist, um eine gute Basis zu schaffen und international zu performen.

Stichwort international: In Ihrer Trainingsgruppe arbeiten Sie gemeinsam mit den Finninnen Veera Peräla und Eveliina Määttänen sowie mit Ihrer DLV-Kollegin Alica Schmidt . Wie gefällt Ihnen die Arbeit mit den dreien?

Schmidt und Kolberg beim Indoor-Meeting in Erfurt
Schmidt und Kolberg beim Indoor-Meeting in Erfurt

Es ist das erste Mal, dass ich in einer Trainingsgruppe bin. Zuvor habe nur mit ein paar 800-Meter-Mädels vom DLV oder mit Christina Hering trainiert. Wir sind jetzt aber schon so etwas wie eine kleine Familie, im Trainingslager haben wir eine Art WG-Leben. Wir haben alle unsere eigenen Stärken und pushen und motivieren uns gegenseitig. Es ist supercool zu sehen, dass wir alle harmonieren und ähnlich ticken.

Im Rennen sind Sie dann jedoch Konkurrentinnen, im 800-Meter-Lauf muss man sich ja durchaus auch mal Platz verschaffen. Gab es bereits eine Situation, in der Sie sich in die Quere gekommen sind?

Nein, tatsächlich nicht. Wir sind alle gemeinsam in Erfurt in die Hallen-Saison eingestiegen. Es gibt zwei verschiedene Arten von 800-m-Rennen. Zum einen die, bei denen man um die Zeit läuft, so wie in Erfurt. Zum anderen die Meisterschaften, wo es mehr um die Taktik geht. In Erfurt waren wir uns alle einig, dass jede von uns schnell laufen wollte und wir uns nicht gegenseitig auf den Keks gehen. Es war ein gemachtes Rennen. Aber klar: Mit Eveliina war ich zufälligerweise in Apeldoorn gemeinsam in einem Vorlauf. Wir haben daraus aber ein Team-Ding gemacht, um uns jeweils die großen Qs zu holen. Wenn es dann mal um die Medaillen geht, klappt das natürlich nicht mehr. Aber das können wir gut differenzieren. Wir sind dann Konkurrentinnen, aber auch immer noch Freundinnen, die sich von Herzen alles gönnen, wenn die andere besser war. Das ist kein Problem.

Wie muss man sich das jetzt im Trainingslager in Südafrika vorstellen. Da steht auch Höhentraining in den nächsten drei Wochen an?

Wir sind gerade in Dullstroom, auf 2.000 Metern Höhe. Das ist schon ordentlich. In der ersten Woche muss man aufpassen, nicht zu überpacen. Und danach steht Grundlagentraining an. Wir machen 80 bis 100 Kilometer pro Woche mit vielen Schwelleneinheiten. Jeden Samstag wird es im Workout dann richtig anstrengend. Es geht ansonsten viel um niedrige Intensitäten, damit die Basis da ist und wir bis September bei den Weltmeisterschaften in Tokio durchhalten. Wir wollen eine nachhaltige Grundlage für die Sommersaison schaffen.

Mir war jetzt nicht klar, dass der Wochenumfang so groß ist …

Das summiert sich! Wenn jemand aber mal aufs Fahrrad gehen möchte, geht das auch. Das ist alles variabel.

Und das Training ist nicht nur auf der Bahn, oder?

Genau, in Südafrika gibt es so viele Möglichkeiten. Das ist sehr cool.

Sie haben schon durchblicken lassen, wie zufrieden Sie mit dem letzten Jahr waren, als international der Durchbruch gelang: Unter anderem wurden Sie bei der EM in Rom Fünfte, bei Olympia in Paris haben Sie das Halbfinale erreicht und eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Regelmäßig haben Sie die 2-Minuten-Marke geknackt. Was muss in diesem Sommer also passieren, um das zu toppen? Ist das die Messlatte?

Natürlich wäre es supercool, wenn ich daran anknüpfen könnte. Ich habe in der Halle zeigen können, dass es möglich ist. Die Saison draußen ist sehr lang mit dem Höhepunkt im September. Das ist für alle eine große Challenge, dann den Peak zu erreichen. Auf den 800 m kann alles passieren: Man kann eine 1:57 Minuten im Vorfeld hinlegen und dann im Vorlauf rausfliegen. Das Ziel ist natürlich nach dem Halbfinale in Paris, sich für ein Finale zu qualifizieren. Ich würde lügen, wenn ich mich nicht in Richtung der Top Acht bewegen wollte.

Allzu viel schaue ich aber nicht auf den September, sondern freue mich zunächst auf die ersten Rennen, in denen es anders sein wird, weil es einen Unterschied macht, ob man zwei oder vier Runden läuft. Ein konstantes Niveau unter zwei Minuten und Spaß haben – und dann schauen wir mal, ob es dieses Jahr schon für eine neue Bestzeit reicht.

Letzte Frage: Sie sind viel unterwegs, jetzt im Trainingslager in Südafrika, bald steht eins in den Pyrenäen an, ehe Wettkämpfe in Zagreb und Dresden im Programm stehen. Sie leben in Dortmund, studieren aber in Köln Lehramt. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?

Ich schreibe jetzt meine Bachelorarbeit, muss also keine Kurse mehr an der Uni belegen. Das könnte ich gerade einfach auch nicht bei meinem aktuellen Lifestyle. Das wäre nicht möglich und bin dankbar, dass ich alle Präsenztage vor den Olympischen Spielen abgehakt habe. Wenn ich den Bachelor in der Tasche habe, schaue ich erst einmal, wann es mit dem Master weitergeht oder zunächst noch etwas anderes mache. Ich denke, dass es wichtig ist, sich neben dem Sport auch anderweitig zu betätigen.

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