Nach Ansicht von Darts-Superstar Michael van Gerwen ist das Niveau seiner deutschen Konkurrenten insgesamt noch stark ausbaufähig.
"Deutschland braucht richtig, richtig gute Spieler. Daran mangelt es noch. Es gibt Martin Schindler, Gabriel Clemens, Florian Hempel. Sie spielen alle gutes Darts, aber sie müssen den nächsten Schritt jetzt machen. Das ist wichtig für ein so großes Land wie Deutschland", sagte der 35 Jahre alte Niederländer der "Augsburger Allgemeinen". "Zugleich haben sie deswegen aber auch einen großen Druck, der auf ihren Schultern lastet."
WM-Achtelfinalist Ricardo Pietreczko , der im Ally Pally in der Runde der letzten 16 sang- und klanglos an Nathan Aspinall gescheitert war , bezog van Gerwen ebenfalls in seine aus deutscher Sicht wenig schmeichelhafte Bestandsaufnahme mit ein.
"Ricardo ist nicht wirklich gut. Er ist ein netter Junge, ich mag ihn. Aber er tut keinem weh", so der Weltmeister von 2014, 2017 und 2019. Mit einem Titelträger aus Deutschland rechnet Michael van Gerwen in absehbarer Zeit nicht. "Das sehe ich derzeit überhaupt nicht", betonte er.
Auch in der Premier League of Darts fehle immer noch ein deutscher Teilnehmer, ergänzte van Gerwen. "Dann wird alles weiterkommen. Aber das wäre mal der nächste wichtige Schritt."
Die Tatsache, dass aus seiner niederländischen Heimat deutlich mehr Top-Spieler stammen als aus Deutschland, kann sich van Gerwen nicht erklären.
"Ich weiß nicht, ob in den Niederlanden mehr Leute Darts spielen, es interessiert mich auch nicht wirklich. Aber eines ist klar: Die Zuschauer in Deutschland sind phänomenal. Ich bin im Jahr 15 Wochen in Deutschland, ich mag es hier. Aber Darts in Deutschland kann noch größer werden. Die PDC macht hier einen guten Job. Ich glaube, das wird auch kommen", sagte er.