Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale der Handball-WM wurde Kritik an Bundestrainer Alfred Gislason laut. Der ehemalige DHB-Star Kai Häfner rechnet jedoch nicht mit einem Rauswurf des Isländers.
"Man hat sich bei Alfred Gislason doch bewusst für eine Laufzeit bis 2027 entschieden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das nach einem Viertelfinal-Aus plötzlich wieder hinterfragt, das war ja nicht einmal im Fußball bei Julian Nagelsmann so", sagte Kai Häfner in einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung".
Der Spieler des TVB Stuttgart betonte weiter: "Hätte unsere Mannschaft bei der WM eine Medaille geholt, wäre Alfred Gislason doch auch nicht gleich ein Rentenvertrag angeboten worden. Entweder steht man hinter einer Idee oder nicht. Sonst müsste man nach jedem Länderspiel anfangen zu diskutieren, das wäre doch Quatsch."
Das DHB-Team war bei der Handball-WM in Viertelfinale knapp mit 30:31 an Portugal gescheitert. Nach dem Aus musste Gislason teils heftige Kritik einstecken - vor allem weil er nach der Niederlage ein positives Fazit zog.
"Dieses Turnier war ein Schritt nach vorn", betonte der Isländer und sah in dem verpassten Halbfinale "keinen Rückschlag".
Aussagen, die nur ein halbes Jahr nach dem Silber-Coup bei den Olympischen Spielen in Paris nicht überall gut ankamen. "Bullshit, natürlich ist das ein Rückschlag", polterte Michael Kraus, der mit dem DHB-Team 2007 Weltmeister im eigenen Land wurde, im "Dyn"-Podcast "Harzblut", den er zusammen mit Pascal Hens, Stefan Kretzschmar und Florian Schmidt-Sommerfeld betreibt.
Der langjährige DHB-Funktionär Bob Hanning ging im "Bild"-Interview ebenfalls hart mit Gislason ins Gericht.
"Es mussten immer wieder Spieler ran, die entweder seltsam überspielt wirkten oder ganz offensichtlich überfordert waren. Es wird höchste Zeit, dass wir die Breite unseres Kaders zu einem Vorteil machen", war der indirekte Vorwurf an den Bundestrainer nicht zu überlesen, falsch beziehungsweise zu wenig in den einzelnen Spielen gewechselt zu haben.
Rückendeckung erhielt Gislason zuletzt von DHB-Sportvorstand Ingo Meckes. "Die Achse kann die Mannschaft noch jahrelang tragen", betonte er.
# | Name | 7m | Tore | |
---|---|---|---|---|
1 |
|
Mathias Gidsel | 1 | 74 |
2 |
|
Francisco Costa | 2 | 55 |
3 |
|
Dika Mem | 0 | 54 |
4 |
|
Filip Kuzmanovski | 12 | 49 |
|
Simon Pytlick | 0 | 49 |