Titelverteidiger Magnus Carlsen ist bei der Schnellschach-WM in New York alles andere als souverän gestartet. Am ersten von drei Tagen wurde die Schach-Lichtgestalt sogar von einem 18-Jährigen geschlagen. Die Experten in seiner norwegischen Heimat sind alarmiert, Carlsen selbst bleibt ruhig.
2,5 von möglichen 5 Punkten: Magnus Carlsen ist so schlecht wie noch nie in die Weltmeisterschaft im Schnell- und Blitzschach (26. bis 31. Dezember) gestartet. Mit fünf Titeln (2014, 2015, 2019, 2022, 2023) ist der 34-Jährige alleiniger Rekordsieger, in diesem Jahr muss er aber schnell einen Gang hochschalten: In der Tabelle liegt er nach dem ersten Tag gerade mal auf dem 83. Platz.
Zunächst spielte er Remis gegen Awonder Liang (USA), dann gelang ihm ein Sieg gegen den in Frankfurt geborenen Denis Kadric (Montenegro). Doch es folgten weitere Remis gegen Gleb Dudin (Ungarn) und Aleksandr Shimanov (Russland), ehe im fünften Spiel die große Überraschung folgte: Magnus Carlsen verlor gegen den 18 Jahre alten Denis Lazavik aus Russland.
In Norwegen schrillen nun bereits die Alarmglocken. "Das ist eine Katastrophe", kommentierte etwa Schach-Experte Kristoffer Gressli beim Sender "NRK". Sein Kollege Torstein Bae bilanzierte: "Ein sehr enttäuschender Tag für Magnus Carlsen."
Carlsen gab sich nach dem Spiel gegen Lazavik am "NRK"-Mikrofon als fairer Verlierer, gratulierte dem Yougster zum Sieg: "Es war verdient. Er hat gut gespielt, viel besser als ich." Der Ausnahmekönner fügte hinzu: "Ich habe hier und da etwas übersehen, also muss ich es morgen noch einmal versuchen."
Noch hat Carlsen alles in der eigenen Hand, acht Partien sind an den beiden weiteren Turniertagen am Freitag und Samstag zu spielen.
Die FIDE-Weltmeisterschaft im Schnell- und Blitzschach in New York ist in zwei Blöcke unterteilt. Vom 26. bis 28. Dezember findet die Schnellschach-WM mit 13 Runden im offenen Turnier statt. Jeder Spieler startet mit 15 Minuten auf der Uhr und erhält pro Zug eine Zeitgutschrift von 15 Sekunden. Das Blitzturnier folgt am 30. und 31. Dezember.