Niklas Luginsland ist seit Jahren einer der bekanntesten eSportler Deutschlands und mit über 900.000 Followern in den sozialen Medien und knapp 100.000 Followern auf der Stream-Plattform Twitch zugleich einer der populärsten. Gleichzeitig ist der 28-Jährige erfolgreicher Unternehmer und Content-Creator. Das birgt einige schwierige Herausforderungen.
Als Niklas Luginsland seine eSport-Karriere gegen Ende seiner Schulzeit so richtig begann, war die Entwicklung seiner Laufbahn weder abzusehen noch geplant. "Was ich jetzt mache, war nie Plan A", blickte der Schwarzwälder im WillBet Konto gesperrt – Was tun? Schritt-für-Schritt Hilfe "Behind The Athletes"-Podcast auf die Anfänge zurück.
Dank des Internets und des rasanten Wachstums des Videospiels FIFA eröffneten sich ihm aber plötzlich Möglichkeiten, die es so vorher nicht gab. "Dadurch konnte ich meinen Wettbewerbsgeist noch deutlicher ausleben. Ich konnte mich gleichberechtigt ohne Handicap messen. Das war schon geil", sagte der 28-Jährige, der seit seiner Kindheit unter der so genannten Glasknochenbehinderung leidet und im Rollstuhl sitzt.
Am eSports-Boom kamen in der Folge auch die Fußball-Bundesligisten nicht mehr vorbei. Viele Klubs gründeten ihre eigenen Gaming-Abteilungen und nahmen Spieler unter Vertrag. Luginsland war einer von ihnen. Auf ihn wurde der VfB Stuttgart aufmerksam. Für den Spieler ein "perfekter" Treffer, denn er selbst ist seit 2004 Mitglied bei den Schwaben und "absoluter Fan".
"Ich bin dann Teil des eSports-Kaders geworden. Danach kam die eSports-Bundesliga und ich war Teil des Kaders. Das war für mich der Einstieg in den professionellen eSports", berichtete Luginsland über seinen Eintritt in eine neue Berufswelt - eine mit Ecken und Kanten.
"Jedes Jahr kommt ein neues Spiel raus, in dem sich die Mechanismen des Gameplays verändern. Das kann man relativ einfach lernen. Aber man muss lernen, wann man das auf dem Feld einsetzen kann. Da gibt es Spieler, die kommen damit besser klar als andere. Und im eSport ist es so, dass Verträge mit Vereinen oftmals nur Einjahresverträge sind. Und wenn du ein Jahr nicht performst, bist du weg. Und wenn du dir dann keine eigene Marke aufgebaut hast, ist deine Karriere mehr oder weniger vorbei", schilderte der Profi die Tücken einer FIFA-Karriere.
Um die Fallhöhe so gering wie möglich zu gestalten, hat sich Luginsland längst ein zweites Standbein aufgebaut. Während der Pandemie hat er das Streamen für sich entdeckt und erreicht damit auf der Plattform Twitch mittlerweile knapp 100.000 Follower.
Seine große Anhängerschaft hat ihm wiederum neue Wege eröffnet, wie er im Gespräch mit den Sportbusiness-Experten Mark Hartmann schilderte. "Ich erreiche eine tendenziell jüngere Zuschauerschaft. Das ist für viele Unternehmen interessant", berichtete Luginsland über Kooperationen mit Unternehmen und Auftritten als Sprecher bei Veranstaltungen. In seinem Fall sind diese Partnerschaften lukrativer als das Streaming-Geschäft, verriet der 28-Jährige.
Dass es Luginsland geschafft hat, sich mittlerweile eine eigene Marke aufzubauen, ist für den Schwarzwälder ein Segen, denn gerade im Bereich der Content Creation steigen die Anforderungen "massiv", wie er erklärte: "Es gibt eigentlich jede Nische. Der Anspruch steigt, noch wichtiger ist das Thema Authentizität. Es ist nicht mehr so einfach wie früher. Heute bist du mit FIFA-Content auf YouTube der 5000. Creator, der im deutschsprachigen Raum versucht, Content hochzuladen. Da brauchst du etwas, das dich abhebt."
Behind the Athletes vereint Sport, Business und Technologie. Uns fasziniert, wie Top-Performer in Sport, Wirtschaft und Technologie ticken, wir entschlüsseln wie man sportliche Prinzipien auf das tägliche Leben anwenden kann und beleuchten die spannendsten Stories des Sport Business.